Die EURO-VI-normen: was sie wissen sollten

Wolf-Schmierstoffe, Allgemeines Bild, Motoröl

EURO VI ist die neueste stufe der europäischen emissionsnormen für nutzfahrzeuge. Diese legen die zulässigen grenzwerte für alle neufahrzeuge fest, die in Europa verkauft werden. Lesen sie weiter, um mehr über die anforderungen der EURO-VI-normen zu erfahren.

Die Euro-Normen wurden 1991 eingeführt. Euro VI trat 2009 in Kraft und wurde in den Jahren 2011 und 2014 angepasst. Im Zuge der Weiterentwicklung der europäischen Gesetzgebung wurden in der Automobilbranche einige Änderungen eingeführt, um den zunehmend strengeren Emissionsnormen gerecht zu werden. Bei den Diskussionen zu den Euro-6- und Euro-VI-Richtlinien wurde die Branche miteinbezogen.

Wussten Sie schon? Arabische Zahlen (wie bei „Euro 6“) beziehen sich auf Personenkraftwagen, während sich römische Zahlen (wie bei „Euro VI“) auf Nutzfahrzeuge beziehen.

Wolf Lubricants

Wichtige neue Technologien der Branche: 

  • Variable Ventilsteuerung
  • Kraftstoffdirekteinspritzung
  • Optimierte und hochentwickelte Motormanagementsysteme


Die Bedeutung der Nachbehandlungssysteme

Einen wichtigen technologischen Durchbruch stellen Abgasnachbehandlungssysteme dar, bei denen Motor und Abgasnachbehandlung als ein integriertes System konstruiert sind. Hersteller berücksichtigen dabei natürlich die hohen Qualitätsanforderungen an Kraftstoffe in allen europäischen Märkten (und beim kommerziellen Verkehr auch über die EU-Grenzen hinaus). 

Um die strengen Euro-VI-Normen erfüllen zu können, werden im Nachbehandlungssystem Partikelfilter eingesetzt. Alle neuen Dieselfahrzeuge und alle neuen Lkw sind mit diesen Filtern ausgestattet. 

Bei vielen Nutzfahrzeugen kommt zudem die selektive katalytische Reduktion (SCR) in Kombination mit einem Harnstoffzusatz (Marke AdBlue®) zum Einsatz, um die Stickstoffoxidemissionen (NO und NO2) weiter zu senken. 


Wichtige Unterschiede zwischen Euro 6 und Euro VI

Bei Nutzfahrzeugen sind aufgrund des höheren Kraftstoffverbrauchs höhere Emissionswerte zulässig als bei Personenkraftwagen und Kleintransportern. So legt Euro 6 beispielsweise Maximalwerte von 0,50 g CO und 0,08 g NOx pro Kilometer fest, während für Euro-VI-Fahrzeuge 1,5 g CO und 0,4 g NOx zulässig sind. Im Vergleich zu Euro V ist dies jedoch immer noch eine Senkung der NOx-Emissionen um 80 %.

Es gibt einen weiteren wichtigen Unterschied zu Euro 6. Die Euro-VI-Normen enthalten zum ersten Mal einen Grenzwert für die Partikelanzahl. Der Grenzwert liegt bei 8 x 1011 Partikel pro Kilowattstunde beim WHSC-Prüfzyklus (World Harmonized Stationary Cycle) und 6 x 1011 beim WHTC-Prüfzyklus (World Harmonized Transient Cycle). Dabei ist zu beachten, dass der Prüfzyklus für die Fahrzeugzertifizierung gemäß Euro VI anders ist als der Prüfzyklus, der bei Euro V verwendet wird. Bei den Vergleichswerten handelt es sich daher nur um Näherungswerte.


Euro-VI-Konformität für die gesamte Flotte

Europa sollte die neuen Technologien, die mit EURO VI auf den Markt kamen, nutzen und Anreize zur Flottenerneuerung setzen. Damit würden nicht nur Verbesserungen bei der Luftqualität beschleunigt, sondern gleichzeitig auch noch die Wirtschaft angekurbelt.

Zusammenfassung

  • Wichtige Technologien, die eingeführt wurden, um die Euro-Normen zu erfüllen: Variable Ventilsteuerung, Kraftstoffdirekteinspritzung und optimierte, hochentwickelte Motormanagementsysteme.
  • Ein technologischer Durchbruch wurde mit Abgasnachbehandlungssystemen erzielt.
  • Europa sollte die neuen technologischen Lösungen, die aufgrund von EURO VI auf den Markt gebracht wurden, nutzen und Anreize zur Flottenerneuerung setzen.